Treffen am Samstag, 14. April 2018 in Homberg an der Ohm

Schloss Homberg/Ohm, dorthin ging diesmal die Reise zum 6. Treffen von BürgerWerk. Die Schlosspiraten Wilhelm Weißhuhn und Rainer Grünewald konnten in ihren imposanten und sehr schön renovierten Räumen (EG, oben ist noch viel zu tun) etwa 25 Teilnehmer begrüßen, darunter auch die Bürgermeisterin Claudia Blum, die es sich nicht nehmen ließ, bei dem Treffen anwesend zu sein. Als Gast wurde auch Hendrik Roy vorgestellt, der am gleichen Tag zusammen mit einem Bekannten Vorgespräche über seine bevorstehende Masterarbeit zum Schloss führen wollte.
Zu Anfang brachte der gute Geist des Schlosses, die Magd Babette (Viola Euler), eine Überlebende des 30-jährigen Krieges, einen lebendigen Eindruck vom Entstehen und Leben auf der Burg. Sie schilderte in aufwühlenden Worten, wie sich das Antlitz von Burg und Stadt Homberg durch diesen Krieg verändert hatten. Jetzt aber sei durch die Schlosspatrioten wieder Leben in der Burg eingekehrt.
Markus Haumann berichtete von der vielfältigen Arbeit auf dem Schlossberg und dass der Verein erstaunliche 260 Mitglieder hat, von denen etwa 160 aktiv in unterschiedlichen Arbeitsgruppen zum Gelingen der Unternehmung beitragen. Das Schloss sei bereits zu einem Anziehungspunkt für die Bevölkerung geworden. Er kündigte an, dass nach den in 2018 geplanten Arbeiten – seit 2013 – schon bald 500 000 Euro über die Schlosspatrioten in das Schloss investiert worden seien.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der anwesenden Gruppen und ihrer Fragen, die sie mitgebracht hatten, haben sich die Teilnehmer in zwei angebotene Themenbereiche aufgeteilt.
In der ersten Gruppe gab es eine Einführung in die artgerechte Instandsetzung von alten Fenstern und des richtigen Anstrichs. Bei dem Vortrag wurden die Augen und Ohren immer größer über das Wissen und die Beispiele, die der Referent Johannes Mosler in eloquenter und anschaulicher Weise darbot. Georg Schlamann bemerkte: „hätte ich das nur vorher gewusst“.
Der Gruppe im Außenbereich zählte Rainer Grünewald die vielen noch ungeklärten Rätsel an den Gebäuden auf. Eine ganz wichtige Frage ist die, wo Brunnen für die Burganlage waren, denn bisher wurde noch keiner nachgewiesen. Nicht nur nebenher wies Willi Bernbeck an einzelnen Stellen auch auf seltene Pflanzen und Tiere hin, die im Schlossareal durch die Aktivitäten der Schlosspatrioten geschützt werden.
Nach der Mittagspause gab es eine Stadtführung. Viele schöne Seiten und Geschichten von Homberg zeigte und erzählte Hartmut Kraus. Aber auch hier ist leider festzustellen, wie arg der Ort mit Leerstand zu kämpfen hat. Es tut sich jedoch etwas in Homberg. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang auch die Wanderwege, darunter besonders der zweitschönste Premiumwanderweg in Hessen, die Schächerbachtour.

Zum Abschluss wurde noch diskutiert, wie es weitergeht mit dem BürgerWerk.
Alle waren der Meinung, dass diese Treffen mit Austausch und Besichtigung und Wissensvermittlung ein durchaus gelungener Mix sind und den Teilnehmern viel Freude bereiten. Ulrike Bach, die 1, stellvertretende Bundesvorsitzende der Interessengemeinschaft Bauernhaus e. V., konnte für die Ausrichtung der 7. BürgerWerk-Tagung gewonnen werden. Der Holznagel – das Symbol für die gastgebende Gruppe der Treffen – wurde ihr von Wilhelm Weißhuhn (Schlosspatrioten) übergeben. Ein oder zwei Themen und Referenten werden rechtzeitig bekannt gegeben. Es geht dann im April 2019 in die Gegend Kolitzheim am Main, zwar weiter im Süden, aber bestimmt auch sehr schön, und gut für eine Auszeit.
Die von allen als gelungen angesehene Veranstaltung wurde mit der Absprache beendet, dass einige der Teilnehmer am nächsten Tag noch die Ausstellung „Fachwerk in Grünberg“ besuchen.