Seit ihrer Gründung im Jahr 1973 wirkt die Interessengemeinschaft Bauernhaus e. V. (IgB) deutschlandweit für die Erhaltung von historischer Baukultur im ländlichen Raum und von Kulturlandschaften. Die Menschen, die sich im Verein versammeln, schätzen alte Häuser und die sie umgebenden, gewachsenen Ortsstrukturen. Die meisten von ihnen besitzen selbst historische Gebäude, die sie eigenhändig und mit viel Sensibilität instandgesetzt haben. Durch handwerkliche und theoretische Hilfestellungen bei Fragen zu Erhaltungsmaßnahmen, durch Erforschung der historischen ländlichen Baukultur sowie durch Bewusstseinsbildung tragen die Vereinsmitglieder zur Bewahrung der Architektur und ganzer Ortsbilder bei. Ihre Begeisterung für das ländliche Kulturerbe bringen sie in die Gesellschaft und schaffen damit die wohl wichtigste Voraussetzung dafür, dass ein Verständnis für die gebauten Zeugnisse der Vergangenheit entsteht, damit diese für die Zukunft bewahrt werden können. Heute ist die IgB mit ihren rund 6.000 Mitgliedern in allen Regionen aktiv und besitzt ein Netzwerk von rund 150 Außen- und Kontaktstellen, die Ansprechpartner für Ratsuchende vor Ort sind.

Dass alte Häuser zurzeit in massiver Zahl umgebaut und abgerissen werden und das dazugehörige Umfeld oft bis zur Unkenntlichkeit verändert wird, beobachtet die IgB mit großer Sorge. Der Verein will nicht hinnehmen, dass Architekturzeugnisse und damit Ortsgeschichte, die jahrhundertelang Bestand hatte, leichtfertig aufgegeben wird. Dort, wo ländliches Kulturerbe gefährdet ist, erhebt die IgB immer wieder ihre Stimme und sie setzt sich deutschlandweit bei den Entscheidungsträgern in der Politik und in der Öffentlichkeit für die Erhaltung und die Pflege alter Bausubstanz ein. So konnten IgB-Mitglieder im Laufe der Vereinsgeschichte zahlreiche Häuser vor tiefgreifenden Umbaumaßnahmen und vor Abriss retten. Für das gute Leben auf dem Land ist es der IgB genauso wichtig, dass Ortschaften nachhaltig weiterentwickelt werden. Wenn Neubauten in den Bereich überlieferter Substanz eingefügt werden, setzt sich der Verein für ein rücksichtsvolles und sensibles Bauen ein, sodass Alt und Neu eine harmonische Einheit bilden. Schließlich sollten denkmalpflegerische und gestalterische sowie ökologische und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen beachtet werden, wenn in Ensembles eingegriffen wird, die über Jahrhunderte entstanden sind.

Alle zwei Jahre vergibt die IgB den Julius-H.-W.-Kraft-Preis, der hervorragende Leistungen bei der Erhaltung ländlicher Baukultur würdigt. Mit den ausgezeichneten Beispielen will sie zu einem entsprechenden Umgang mit historischer Bausubstanz anregen. Daneben ernennt der Verein das „Bauernhaus des Jahres“, um Jahr für Jahr am Beispiel eines ländlichen Bautyps auf die Schönheit und die Schutzbedürftigkeit der vielgestaltigen Hauslandschaften aufmerksam zu machen und außerdem deutschlandweit noch mehr Mitstreiter für die regionale Baukultur zu gewinnen – ganz nach dem IgB-Motto „Wir lieben alte Häuser“.

Interessengemeinschaft Bauernhaus e. V.
Ansprechpartner: Dr. Julia Ricker
Adresse: moltke:höfe Gebäude B, Moltkestraße 123-131, 50674 Köln
Telefonnumer: 0221 95795733
E-Mail: julia.ricker@igbauernhaus.de
www.igbauernhaus.de